Pokalsieger 2020 | Bericht aus der Volksstimme

Gut gelaunte Fans, bestes Wetter und der gepflegte Völpker Rasen – das Endspiel um den Bördecup fand am Sonnabend vor würdiger Kulisse einen ebensolchen Sieger. Mit 5:1 Toren setzte sich Bördeoberligist Blau-Weiß Neuenhofe deutlich gegen den Landesklasse-Vertreter Oscherslebener SC durch.

 

„Spielerisch und vor allem läuferisch war Neuenhofe besser. Gegen so eine Mannschaft muss bei uns schon alles optimal zusammenlaufen, aber da fehlt Training, das reicht noch nicht.“

Der fairen, realistischen Einschätzung von Oscherslebens Trainer Torsten Rennert nach der Partie konnte am Ende wohl selbst der größte OSC-Anhänger nicht widersprechen, denn auch wenn sich die Neuenhofer Tormaschine bis zum zweiten Durchgang Zeit ließ – als sie erst einmal angelaufen war, gab es kein Halten mehr.

 

Schon in der dritten Minute schlug der Ball zum ersten Mal im OSC-Tor ein. Nach einem Freistoß der Oschersleber starteten die Neuenhofer den direkten Gegenangriff über links, Patrick Stallmann bediente Lucas Geiter, der zum 1:0 traf. Doch der OSC antwortete prompt und kam durch einen Kopfball von Benjamin Rode zum Ausgleich (5. Minute). Die Uhren waren wieder auf Null gestellt. Es folgten zwei Möglichkeiten für Neuenhofe: Yesse Grabe scheiterte erst nach Vorarbeit von Mario Kogeler an Martin Rothämel im OSC-Tor (11.) und zögerte in der 18. Minute zu lange mit dem Abschluss.

 

Die beste Chance des ersten Durchgangs gab es aber auf der anderen Seite. Benjamin Rode, wegen seiner Torgefährlichkeit immer wieder von seinen Mitspielern gesucht, tauchte völlig frei vor Keeper Tony Rademacher auf und hatte alle Zeit der Welt, einen guten Abschluss zu finden – vielleicht zu viel Zeit. Statt irgendwie abzuziehen, wollte der OSC-Stürmer den Keeper noch umspielen und schoss dabei links am Tor vorbei. „Was wäre gewesen, wenn ...?“, mögen sich die Oschersleber später gefragt haben. Mit dem 1:1 ging es in die Pause.

 

„Das hatte ein bisschen Ähnlichkeit mit dem Wulferstedt-Spiel, wir hatten Hochs und Tiefs. Ab der 30. Minute haben wir komplett unser Spiel eingestellt, Pässe in die Tiefe gespielt, die wir so nicht spielen wollten, und durch die Ballverluste Oschersleben eingeladen“, war Neuenhofes Coach Kevin Pooth unzufrieden. In Durchgang zwei machte seine Elf ihn dann aber glücklich: „Die zweite Hälfte lief genauso, wie wir es wollten. Ein Beispiel dafür war, wie Stefan König vor dem 4:1 den Pass auf Yesse Grabe spielte.“ Den Torreigen der zweiten Halbzeit eröffnete aber Patrick Stallmann, der nach Eingabe von Janik Hönig frei zum Kopfball kam (55.). Doch erst das 3:1 von Mario Kogeler brachte die Vorentscheidung (69.). Der OSC hatte nun nichts mehr entgegenzusetzen. Die flinke, junge Garde der Blau-Weißen sorgte für das von Pooth erwähnte 4:1 (77.) und den Schlusspunkt setzte Kapitän Philipp Müller mit einem verwandelten Foulstrafstoß in der 81. Minute.

 

 „Ob man den Elfer noch geben muss, weiß ich nicht, aber ein Foul war es. Am Ende ist der Sieg auch in der Höhe völlig verdient“, befand Pooth. Einziger Wermutstropfen für die Neuenhofer an diesem Tag war die Knieverletzung, die sich Stefan König in der letzten Aktion zuzog. Gestützt von zwei Teamkameraden konnte aber auch er bei der Siegerehrung seine Medaille entgegennehmen und den ersten Pokalsieg der Blau-Weißen feiern.